26 Mai Verstehst du deine Brillenverordnung?
Vielleicht fällt es auch dir schwer, deine Brillenverordnung beziehungsweise dein Brillenrezept zu verstehen. Eine Brillenverordnung bekommt man, wenn der Augenarzt oder die Augenärztin bei einer Augenuntersuchung feststellt, dass man eine brechungsbasierte Fehlsichtigkeit hat.
Die Brillenverordnung: das Rezept für die Brille
Das ausgestellte Brillenrezept enthält sehr präzise, fachliche Informationen, die Auswirkung der diagnostizierten Sehschwäche mithilfe einer Brille oder Kontaktlinse zu korrigieren.
Der untere Bereich dieser Verordnung enthält die Werte, die erforderlich sind, um eine Brille oder Kontaktlinsen herstellen zu können. Auf Basis dieser Daten kann die Sehhilfe exakt angestellt werden. Die Angaben und Abkürzungen der Brillenverordnung sind standardisiert, damit sie von allen Augenärzten einheitlich angegeben werden.
Für ein besseres Verständnis, solltest du die gängigsten Abkürzungen kennen:
- R: rechtes Auge
- L: linkes Auge
- F: Fernsicht
- N: Nahsicht
- SPH: Sphäre
- ZYL/CYL: Zylinder
- A: Achse
- Prism: Prisma
- B:Basis
- Scheitelabstand
- ADD: Addition
- PD: Pupillendistanz
Bedeutung der Abkürzungen und Werte in der Brillenverordnung:
„R“ zeigt die Daten für das rechte Auge, „L“ für das linke Auge.
Kurzsichtige benötigen eine Fernbrille (F), Weitsichtige eine Nahbrille (N). Diese Angaben lassen sich auch aus der Dioptrienzahl ablesen, deshalb werden sie häufig auch weggelassen.Dabei zeigen negative Werte eine Kurzsichtigkeit und positive Werte eine Weitsichtigkeit an.
Die „Sphäre“ wird mit Sphär abgekürzt. Diese beschreibt den Grad der Wölbung. Die Einheit dafür ist Dioptrie. Die Werte werden in 0.25 er Schritten unterteilt.
Zyl/Cyl ist die Abkürzung von Zylinder. Hier werden nur Werte eingetragen, wenn ein Astigmatismus, also eine Hornhautverkrümmung vorliegt. Bei dieser Fehlsichtigkeit ist die Hornhaut nicht gleichmäßig gewölbt. Diese Form der Fehlsichtigkeit kann mit der Form eines Zylinders mathematisch beschrieben werden. Als Einheit wird auch hier Dioptrie angegeben.
Die Achse (A) wird ebenfalls nur bei einem Astigmatismus angeführt. Dieser Wert beschreibt, in welcher Richtung, also auf welcher Achse die Hornhautverkrümmung vorliegt. Dadurch wird der zuvor genannte Zylinder-Wert konkretisiert. Der Achsenwert wird mit einer Zahl angegeben, welche einen Winkel auf einem Kreis (0° ist dabei senkrecht / 90° ist waagerecht) angibt. Sind darunter noch Halbkreise mit den Winkelgraden abgedruckt, zeigen diese im Grunde das gleiche an.
Der Wert Prism ist die Abkürzung von Prisma. Dieser zeigt an, ob eine Winkelfehlsichtigkeit, also ein leichtes Schielen festgestellt wurde. Falls dies der Fall ist, wird das Brillenglas oder die Kontaktlinse leicht prismatisch angepasst.
Die Basis (B) zeigt in diesem Fall die Basislage des Prismas horizontal (h) und vertikal (v) an. Dies geschieht in der Einheit „Grad“ mit ganzzahlig abgestuften Werten zwischen 0° und 360°, manchmal auch einfach nur „innen“ (i), „außen“ (a), „oben“ (o) oder „unten“ (u).
Der Scheitelabstand zeigt an, in welcher Entfernung die Werte des prismatischen Brillenglases bei der Untersuchung gemessen wurden. Dies ist der Abstand vom vordersten Punkt der Hornhaut (dem Scheitel) bis zum Brillenglas. In Abhängigkeit von dem gewählten Brillenmodell und wie groß dann der exakte Scheitelabstand ist, muss die prismatische Wirkung des Brillenglases entsprechend angepasst werden.
Folgende Angaben stehen meist nur auf dem Brillenpass:
Add bezeichnet die Addition. Dieser Wert ist nur bei Gleitsichtbrillen relevant. Mit ihr wird die Spanne beschrieben, in welcher sich die Sehschwäche zwischen kurzsichtig und weitsichtig bewegt. Dies kommt meist dann vor, wenn sich zu einer Kurzsichtigkeit eine Altersweitsichtigkeit einstellt.
PD ist die Abkürzung von Pupillendistanz. Mit diesem Wert wird der Abstand der Pupille, beim normalen „geradeaus schauen“ zur Nasenmitte in Millimetern angegeben. Die Brillengläser haben stets einen optimalen Punkt, der möglichst exakt vor der Pupille sitzt.
Vereinfachte Erklärung zur Brillenverordnung
Die Brillenverordnung besteht im Grunde aus drei Spalten. Die Werte des linken und rechten Auges stehen dabei untereinander.
In der erste Spalte (Sphärisch genannt) werden die Ausprägung der Kurzsichtigkeit, der Weitsichtigkeit oder der Altersweitsichtigkeit in Dioptrien wiedergegeben. Bei Kurzsichtigkeit steht vor dem Wert ein Minus bei Weitsichtigkeit oder Altersweitsichtigkeit ein Plus.
Die zweite und dritte Spalte geben an, wie stark und wo genau deine Hornhautverkrümmung auftritt. Die zweite Spalte wird Zylinder genannt und beschreibt den Zylinderwert, also die Stärke der Hornhautverkrümmung in Dioptrien. Der Wert wird typischerweise mit einem Minus angegeben, kann aber auch in Plus angegeben werden. Die dritte Spalte heißt Achse und gibt den Winkel der Verkrümmung bei Hornhaut in Grad, den sogenannten Achsenwert an.
Die Augenkoordination wird nur bei sichtbarer Auffälligkeit, wie zum Beispiel dem Schielen untersucht, tritt aber viel häufiger auf und ist sehr einfach zu testen. Mehr dazu findest du auf dieser Seite:
In folgendem Video erklärt dir Leo Angart mehr zu deiner Brillenverordnung
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